Die Pirmasenser sind zwar durch den Einbruch ihrer Schuhindustrie arg gebeutelt, können sich aber in anderer Beziehung glücklich schätzen: Sie nehmen Bus oder Auto, fahren in wenigen Minuten zum Stadtrand, schnüren ihre Wanderstiefel und befinden sich wenig später mitten im schönsten Pfälzerwald. Wir tun es ihnen nach und starten unsere Tour am südöstlichen Stadtrand in der Nähe des sehenswerten Waldfriedhofs. Es erwarten uns Märchenwälder, vier stille Felspfade, ein weniger stilles Ausflugslokal, eine schön gelegene Hütte des Pfälzerwald-Vereins und ein von der NATO wie ein Schweizer Käse durchlöcherter Berg. Die Tour ist auch an Regentagen lohnend, es gibt genügend Gelegenheit zum Aufwärmen. Vom Waldparkplatz gehen wir am Fahrverbotsschild vorbei in das Gründelltälchen hinein, verlassen aber schon nach 30 Metern den neuerdings unangenehm geschotterten Talweg und nehmen einen links abzweigenden Wurzelpfad. Auf samtweichem Boden windet sich der Pfad am Hang entlang und kommt bald zu einem überhängenden Felsen mit einer Ruhebank. Davor ragt eine ebenmäßige Steinplatte schräg aus dem Waldboden heraus, der man den Namen Gebetbuch verpasst hat. Kurz dahinter treffen wir auf den Premiumweg Felsenwaldtour, der auf der Tour immer mal wieder eine Rolle spielen wird, und folgen ihm nach rechts Richtung "Eisweiher" [Rostrotes Logo, bis Gründelltälchen]. Der Pfad führt zunächst auf gleicher Höhe an kleinen Felsen entlang und biegt dann ins Gründelltälchen ab. Dort gehen wir [unmarkiert] linkshaltend auf einem breiten Forstweg noch ein Stück talaufwärts und nehmen dann einen halblinks bergaufwärts führenden Pfad. Auf einem Bergrücken erreichen wir einen breiten Weg. Bevor wir diesem nach links folgen, können wir auf der anderen Wegseite noch eine kleine Treppe hinuntersteigen und einen schaurigen Platz namens Mordloch inspizieren. An einer kleinen Schlucht soll sich der Ausgang eines mehrere Kilometer langen Fluchtstollens der Burg Lemberg befunden haben. Einst sei es zu einem Verrat gekommen, infolgedessen die während einer Burgbelagerung Flüchtenden am Stollenausgang erwartet und grausam hingemetzelt wurden. Nur wenige Minuten entfernt liegt der Wanderparkplatz An der Platte (410 m), wo sich die Pirmasenser Jogger und Walker versammeln. Dort überqueren wir das zum Forsthaus Beckenhof führende Sträßchen schräg nach links. Dort beginnt ein Pfad [beschildert], der am Geisenfelsen und dem kleinen, fast versandeten Hammelsweiher vorbei zum idyllischen Waldhaus Starkenbrunnen des Pfälzerwald-Vereins (307 m) führt. Die starke Quelle, der die Hütte ihren Namen verdankt, ist im Jahr 2003 leider versiegt; wahrscheinlich nicht für immer, da sie sich schon einmal von einem solchen Tief erholte. Nach der Einkehr laufen wir auf dem gleichen Weg zurück bis zum Hammelsweiher und weiter bergauf zum ehemaligen Forsthaus Beckenhof (357 m), einer beliebten Ausflugsgaststätte mit vielen Sitzplätzen im Freien. Von hier aus kann man jetzt eine Runde um den Großen Arius (455 m) drehen und wieder zum Beckenhof zurückkehren (optional). Der Arius ist ein langgestreckter Berg mit militärischer Vergangenheit: Er diente als Befehlsstützpunkt der NATO-Luftwaffe und ist kreuz und quer von einem Stollensystem durchzogen. Nach dem Kalten Krieg wurde die Anlage aufgegeben und die Stolleneingänge wurden mit Beton verplombt. Am Parkplatz vor der Ausflugsgaststätte führt eine Steintreppe zu einem Felsklotz-Denkmal, das an den Generalobersten Ludwig Beck erinnert, den Kopf des militärischen Widerstandes gegen Hitler; seine Vorfahren waren die Erbauer des Beckenhofes. Dort beginnt auch der Weg um den Arius [Logo des Premiumweges Arius-Tour, bis zur Schutzhütte auf dem Gipfelplateau]. An den Nassen Felsen beginnt ein kurzweiliger Felsenpfad, dem wir bis zu einer Abzweigung folgen, die links zu einer gut sichtbaren Schutzhütte führt. Jetzt wird das Gipfelplateau des Großen Arius (438 m) überquert (rechterhand steht ein Funkmast) und es geht linkshaltend auf einem Forstweg durch die Nordflanke des Berges zurück zum Forsthaus Beckenhof. Hinter dem Hauptgebäude beginnt [Rostrotes Logo der Felsenwaldtour, bis kurz hinter Wegspinne] der Weg zum treffend benannten Naturdenkmal Felsentor (410 m). Auf Forstwegen laufen wir über einen Bergrücken zu einer Wegspinne auf einem Sattel. Hier beginnt der romantischste Teil der Tour, ein langer Felsenpfad, der sich - immer auf mittlerer Hanghöhe über dem Glastal bleibend - östlich um den Glasberg herumwindet. An der Wegspinne halten wir uns an das auf einem Felsblock zur Rechten angebrachte Logo der Felsenwaldtour und gehen auf einem Pfad noch etwa 300 m Richtung Glastal. Jetzt verlassen wir den Premiumweg und gehen [ohne Markierung] weiter auf dem Pfad am Hang entlang. Kurz darauf treffen wir wieder auf die Route der Felsenwaldtour [Rostrotes Logo, bis Schillerwand]. Auf weichem Waldboden passieren wir nun viele Felsen, aus denen drei herausragen: Der feuchte, überhängende Luitpoldfelsen, die bizarren Gebrochenen Felsen und die rostrote Schillerwand. Dort verlassen wir abermals den Premiumweg und laufen linksherum auf dem Hangpfad weiter. Dass die letzten zehn Minuten etwas durch die Geräuschkulisse der Bundesstraße 10 getrübt werden, lässt sich angesichts der erlebnisreichen Tour leicht verschmerzen. Variante
1: Variante
2: Benachbarte
Wanderungen: ©
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Ort: Pirmasens (379 m) Parken: Waldparkplatz Gründell (300 m, nicht als solcher beschildert; von der Bundesstraße 10 östlich von Pirmasens Ausfahrt "PS-Waldfriedhof", am Friedhof vorbei und nach etwa 600 m erste mögliche Abzweigung links, auf Asphaltsträßchen wieder nach links, Parkplatz etwa 200 m weiter am Ende des Sträßchens) Länge: 15,5 km Anstieg: 350 Höhenmeter Schweiß: Wenig Aussicht: Nett Abgeschiedenheit: Mittel Orientierung: Nicht ohne Einkehr
am Wege:
Felsbesteigungen: Aussichtsfelsen am Westende des Großen Arius Burgen am Wege: Keine In
der näheren Umgebung: Regionale
Tourist-Infos: Tourismusgemeinden: Bilder zum Vergrößern anklicken! Gebrochener Felsen Das Felsentor |