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Rundwanderung 32:
Drei-Gipfel-Tour

Zu den Sechshundertern
üb
er dem Edenkobener Tal

Route (23 km): Unterer Parkplatz der Villa Ludwigshöhe - 1 Wappenschmiede - 2 Hilschweiher - 3 Edenkobener Hütte am Hüttenbrunnen PWV - 4 (Edenkobener) Naturfreundehaus Im Sauermilchtälchen - 5 Wegkreuzung Benderplatz - 6 Steigerkopf (613 m) mit dem Schänzelturm - 7 Schänzel-Denkmäler - 8 Wegkreuzung Benderplatz - 9 Großer Kesselberg (662 m, mit Gletschermühlen) - 10 Dr.-Spraeter-Pfad - 11 Wegkreuzung Kohlplatz - 12 Blattersberg (605 m) mit dem Ludwigsturm - 13 Rietburg - 14 Villa Ludwigshöhe (evtl. per Sesselbahn) - Unterer Parkplatz der Villa Ludwigshöhe

Karten 1:25.000: "Oberhaardt von Neustadt a.d.W.", LVermGeo 
(ISBN 978-3-89637-402-8) oder "Edenkoben, Landau & Neustadt", 
Pietruska-Verlag (ISBN 978-3-934895-90-4)


14 Sechshunderter-Gipfel zählt der Pfälzerwald. Gleich drei davon verbindet diese großzügige Tour im Bereich der Schänzel-Hochstraße zwischen dem Edenkobener Tal und dem Modenbachtal, deren Wasser beide aus den Haardthöhen in die Rheinebene fließen. Bekanntester Gipfel ist der heute meist als Schänzel bezeichnete Steigerkopf, ein wegen seiner blutigen Geschichte und eines Aussichtturmes vielbesuchtes Wanderziel. Ganz anders der zwar höhere, aber sehr einsame und etwas unheimliche Große Kesselberg. Den Abschluss bildet der ob seiner Nähe zur Rietburg beliebte Blattersberg mit dem Ludwigsturm. 

Die Tour beginnt wie eine Ostalpen-Gipfelbesteigung: Mit einer langen Talwanderung [Rotes Kreuz, bis zur Edenkobener Hütte des PWV], um dann steil aufwärts zu streben. Erste Station im Edenkobener Tal ist die ehemalige Wappenschmiede (der Begriff Wappen bezeichnete früher metallene Werkzeuge), die heute eine Gaststätte beherbergt.

Am Hilschweiher kurz oberhalb gibt es einen Bootsverleih und eine Gaststätte mit schönen Freisitzen. Wir laufen rechts am Weiher entlang - dort haben wir gute Chancen, eine der ansehnlichen Schildkröten, die zusammen mit fetten Karpfen den Weiher bewohnen, beobachten zu können. 

Immer nah am plätschernden Tiefenbach entlang bummeln wir jetzt zur Edenkobener PWV-Hütte am Hüttenbrunnen. Dort gehen wir kurz auf der Schänzelstraße weiter, nehmen dann ein Pfädchen [ohne Markierung] hart am Bach und kommen so in einer Viertelstunde zum Naturfreundehaus Im Sauermilchtälchen, einer von Wanderern geschätzten Unterkunft.   

Für den 2,5 km langen Aufstieg auf den Steigerkopf ist die kürzeste und deshalb steilste Variante zu empfehlen: Direkt am Naturfreundehaus den Bach überqueren, auf einem hübschen Pfad [ohne Markierung] bis zu einer Stelle, an der zwei Bächlein zusammentreffen und rechts immer weiter bergauf. In einem Joch zwischen Steigerkopf und Kesselberg liegt die wichtige Wegkreuzung Benderplatz (552 m, mit Schutzhütte). Hier der beginnt der kurze Schlussanstieg auf unseren ersten Sechshunderter-Gipfel [Blau-Gelber Balken, bis Turm]. Der Schänzelturm (617 m) belohnt uns mit einem eindrucksvollen Blick zu den gestaffelten Hügelketten des Trifelslandes, des Wasgaus und des zentralen Pfälzerwaldes.

Auf einem nach Westen führenden Pfad [Rotes Kreuz, bis Denkmäler] kommen wir schnell zu den Schänzel-Denkmälern. Drei aus Buntsandstein errichtete Gedenksteine erinnern an die blutige Vergangenheit des Steigerkopfes: Hier fanden bei den Revolutionskriegen 1794/95 entscheidende Stellungskämpfe zwischen Frankreich und den Alliierten Österreich und Preußen statt. 

Durstige machen jetzt noch einen Abstecher zum bewirtschafteten Forsthaus Heldenstein (460 m). Alle anderen verlassen sofort hinter den Denkmälern den markierten Weg und laufen links hinauf, um auf einem sandigen Forstweg [ohne Markierung] in einem weiten Linksbogen noch einmal die Wegkreuzung Benderplatz anzusteuern.

Hier beginnt der Anstieg auf den Kesselberg. Der ist etwas sperrig, führt doch keine der üblichen Wanderrouten hinauf auf diesen zweithöchsten Gipfel des Pfälzerwaldes. Also am Benderplatz halblinks den sandigen, leicht bergan führenden Forstweg nehmen [ohne Markierung]. Er windet sich am Nordosthang des wuchtigen Berges entlang und führt in eine schwarzwaldähnliche dunkle Fichten-Landschaft. Schon weit oben, im Anschluss an eine ausgeprägte Rechtskurve, zweigt halbrechts ein Gipfelpfad ab. Auf dem Kesselberg (662 m) gibt es die auch in Karten verzeichneten Gletschermühlen zu bestaunen: Kreisrunde Auswaschungen im Fels, die aus dem Tropfwasser früherer Gletscher entstanden sind. Überraschenderweise bietet das langgezogene Gipfelplateau kaum Aussicht. 

Wir laufen einige Meter zurück und nehmen dann - nach links hinab - den Dr.-Spraeter-Pfad [beschildert], der uns in einer nun völlig anderen Szenerie - sturmzerzauste Zwergeichen und Kiefern, Heidekraut und Heidelbeer-Gesträuch - mit gelegentlichen Fernblicken nach Süden zu einem brettebenen Weg hinunter bringt [Blau-Gelber Balken, bis Rietburg]. Dem folgen wir nach links, überschreiten ein Joch an der Wegspinne Kohlplatz (466 m), wo früher dem Köhlerhandwerk nachgegangen wurde, und steigen dann auf einem Traumpfad auf unseren dritten Sechshunderter, den Blattersberg (605 m). Der zu Ehren des Bayernkönigs Ludwig I. von Bayern erbaute Ludwigsturm auf dem weiträumigen Gipfel ist einer der höchstgelegenen Türme des Pfälzerwaldes und bietet eine lohnende Sicht in den zentralen Pfälzerwald, die Haardt, die 400 Meter tiefer gelegene Rheinebene und hinüber zum Nordschwarzwald.

Nur eine knappe halbe Stunde ist es jetzt noch bis zur Rietburg (550 m), einer ehemaligen Raubritterburg. Baulich ist diese Anlage wenig ergiebig - hierher kommt man der Burgschänke und der phänomenalen Aussicht über die Rheinebene wegen, zumal man sich die Anstiegsmühen dank der Rietburg-Sesselbahn ersparen kann.

Also jetzt sportlich auf einem Schlängelpfad [Roter Punkt, bis Ende der Tour] oder in acht Minuten auf hölzernen 60er-Jahre-Doppelsitzen bergab. Wie auch immer: Unten an den Hängen oberhalb von Edenkoben liegt die Villa Ludwigshöhe (329 m), die sich der in Italien verliebte König Ludwig I. von Bayern in den Jahren 1846-1852 nach  italienischem Vorbild erbauen ließ. Für die Besichtigung und eine Rast im Schlosscafe kann man getrost eineinhalb Stunden einplanen. 

Gesättigt an Eindrücken und um drei Gipfelerlebnisse reicher bummeln wir dann an der Sportschule des Südwestdeutschen Fußballverbandes vorbei zum Wanderparkplatz hinunter.


Variante 1: 
Ohne
Kesselberg. Vom Benderplatz direkt zur Wegspinne Kohlplatz [
Blau-Gelber Balken].

Variante 2: 
Ohne
Blattersberg und Rietburg. Vom Kohlplatz zur Edenkobener Hütte am Hüttenbrunnen [
Blau-Weißer Balken] und durch das Edenkobener Tal zurück.

Benachbarte Wanderungen:
Rundwanderung 55 Von Weyher zum Forsthaus Heldenstein (Anschluss am Ludwigsturm auf dem Blattersberg)
Rundwanderung 70 Aus den Weindörfern zur Villa Ludwigshöhe und zur Rietburg (Anschluss an der Rietburg)
Rundwanderung 73 Vom Helmbachweiher zum Schänzel (Anschluss am Schänzelturm)

Stippvisite Turm 8 Schänzelturm
Stippvisite Turm 9 Ludwigsturm
Stippvisite Burg 7 Rietburg


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Ort: Ort: Edenkoben (160 m), Rhodt unter Rietburg (170 m)

Parken: Unterer Parkplatz der Villa Ludwigshöhe (von Edenkoben kommend der erste, am Rand der Weinberge, 235 m)

Länge: 23 km

Anstieg: 780 Höhenmeter

Schweiß: Happig

Aussicht: Grandios

Abgeschiedenheit: Mittel

Orientierung: Meist einfach (anspruchsvoll am Kesselberg)


Einkehr am Wege:
Gaststätten Wappenschmiede und Hilschweiher, Edenkobener Hütte (Öffnungszeiten), Natur-
freundehaus Saumermilchtälchen (täglich außer Mo), Rietburg-Schänke, Villa Ludwigshöhe, als Abstecher Forsthaus Heldenstein (MiSaSoFei),

Turmbesteigungen: Schänzelturm, Ludwigsturm

Burg am Wege: Rietburg

Sonstiges: Rietburgbahn


In der näheren Umgebung:
Neustadt an der Weinstraße 
(sehr schöne Innenstadt, Museen),

Deutsche Weinstraße,
Hambacher Schloss
(Maxburg),
Kurpfalz-Park zwischen Wachenheim und Lambrecht,
Schwimmbad Neustadt,

Regionale Tourist-Infos:
Neustadt an der Weinstraße
Ferienregion Edenkoben
Ferienregion Maikammer

Tourismusgemeinden:
Edenkoben
Rhodt unter Rietburg
St. Martin
Weyher
Maikammer
Neustadt an der Weinstraße

Sonstiges:
Schlachten am Schänzel


Bilder zum Vergrößern anklicken!

Gletschermühlen auf dem Kesselberg

Ludwigsturm auf dem Blattersberg