Kammwanderungen haben ihren besonderen Reiz: Sich mit Habicht und Bussard auf Augenhöhe zu befinden, klärt den Kopf und befreit die Gedanken. Wenn dann noch Ruhe und ein Schuss Einsamkeit hinzukommen, können wir einen Geist und Seele reinigenden Tag erwarten. Zwischen Hauenstein und Annweiler finden wir das Passende: Heischberg und Höllenberg, zwei erstaunlich wenig besuchte, parallel zueinander liegende Höhenzüge, die durch das Rimbachtal voneinander getrennt werden. Sie bieten mehrere interessante Felsformationen und durchaus alpin anmutende Steige. Zusätzlicher Bonus: Die Tour geht als Kleine Stabreim-Wanderung durch (die Große ist die Rundwanderung 34 in unmittelbarer Nachbarschaft dieser Tour). Unser erstes Ziel ist der Hornstein, ein gut sichtbarer Felsen mit Gipfelkreuz im Osten des Felsendorfes Lug. Wir beginnen an der Kirche und gehen durch die Mühlstraße und die Bergstraße nordostwärts [Weiß-Rotes Logo des Premiumweges Luger Geiersteine-Tour, bis Runder Hut]. Nach einer scharfen Rechtsabzweigung laufen wir durch Kastanienwald leicht ansteigend zum Fuß der Felsgruppe, an der sich ein interessant angelegter Pfad steil hinaufwindet. Der Hauptfels ist nicht zu besteigen, etwas weiter oberhalb allerdings gibt es einen Aussichtspunkt. An vielen kleineren Felsen vorbei kommen wir auf den Heischberg-Westkamm (401 m) und geradeaus weiter auf die mächtige Felsrampe des Luger Geiersteins: ein luftiger, ungesicherter Platz mit wunderbarer Aussicht, die vom Adelsberg im Nordosten über den Trifels und die Madenburg bis zu den Vogesengipfeln im Süden reicht. Zurück vom Felsen wechseln wir auf einen Kammpfad, der nach rechts, also nordwärts über den Heischberg (412 m) führt. Er passiert diverse kleine Felsen und trifft dann auf eine Wildfütterstelle. Noch wenige Meter in der gleichen Richtung geradeaus und wir kommen zu einer Ruhebank mit einem der schönsten Trifelsblicke der Pfalz (Bild oben) und zu einer kuriosen Felsgestalt, dem Runden Hut. Den sehen wir zunächst von oben; mit etwas Kraxelei kommen wir direkt zum Felsen und zu einer exquisit auf dem Felsgrat gelegenen Bank. Wer´s gerne bequemer hat, läuft von der ersten Ruhebank einige Schritte zurück und findet rechterhand abwärts einen kleinen Pfad. Zur romantischen Kaisermühle (199 m) im Rimbachtal geht es [ohne Markierung] zunächst steil hinunter, auf breiterem Weg 20 Meter nach links, dann rechts und in Nähe des Talgrundes noch einmal nach links. Hier folgen wir der Straße etwa 120 m Richtung Sarnstall und finden dann auf der linken Straßenseite einen unscheinbaren Pfad [Schild "Spirkelbach"]. Nach kurzem Aufstieg stoßen wir auf einen Forstweg, dem wir auf der Nordseite des Höllenberges folgen, bis scharf links ein mit „Ferkelstein“ markierter Pfad abzweigt. Beim weiteren Aufstieg ignorieren wir einen zum Kleinen Ferkelstein führenden Pfad und kommen so - schon hoch droben - zu einem Forstweg, dem wir kurz nach links bis zu einer Spitzkehre folgen. Wenige Meter geradeaus und wir stehen auf dem Großen Ferkelstein mit freiem Blick nach Osten. Zurück in der Spitzkehre finden wir den Beginn eines langen Kammpfades über den Höllenberg [Rotes Logo des Premiumweges Spirkelbacher Höllenberg-Tour, bis Luger Friedrichsfelsen]. Durch etwas düsteres Gelände mit wettergebeugten Eichen und Buchen kommen wir über den Klingelkopf (455 m), die höchste Erhebung im Höllenbergkamm, zu einer großen, von Drachenfliegern genutzten Schneise mit schönem Aussichtspunkt. Der Hauensteiner Höhenweg (Rundwanderung 21) lässt sich hier fast in seiner ganzen Länge überblicken. Noch einige Meter hinauf und wir haben den Höllenberg-Gipfel erreicht (450 m, mit Schutzhütte). Hier soll vor Jahrhunderten nächtens einmal ein riesiges Feuer gelodert haben. Junge mutige Burschen aus Spirkelbach wurden zur Erkundung hinaufgeschickt, flohen jedoch in panischer Angst ins Tal zurück, als sie merkten, dass es sich der Leibhaftige in Gestalt einer Hundebestie an dem Feuer bequem gemacht hatte. Wir Heutigen überstehen diese Schlüsselstelle der Tour ohne Weihrauch- und Kruzifixbewaffnung und genießen völlig entspannt den steilen Abstieg zum kolossalen Luger Friedrichsfelsen - dazu müssen wir nach einigen Wegkehren rechts abzweigen - und weiter nach Lug [Blaues Kreuz], der Alpenwanderer an manchen Hüttenweg erinnern wird. Mehrere schön gelegene Bänke laden zu einer letzten Rast ein.
Benachbarte
Wanderungen: ©
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2005 - palzvisit Touristik-Service |
Ort: Lug (211 m) Parken: Ortsmitte bei der Kirche Länge: 11,5 km Anstieg: 520 Höhenmeter Schweiß: Oh ja Aussicht: Klasse (vor allem am Heischberg) Abgeschiedenheit: Groß Orientierung: Meist einfach Einkehr am Wege: Keine, aber Gaststätten in Lug Felsbesteigungen:
Burgen am Wege: Keine In
der näheren Umgebung: Regionale
Tourist-Infos: Tourismusgemeinden: Bilder zum Vergrößern anklicken! Bonsaikiefern
auf dem Vom Geierstein nach Osten |