Wie
viele Völker glauben auch die Pfälzer fest daran, dass
ihr Land einmal das Paradies gewesen sei. Und
nicht nur das: Auch die Weltachse verläuft - glaubt
man dem Mundartdichter Paul Münch - durch den Pfälzerwald (mehr...). Zur
nachprüfbaren Geschichte: Ein typisches mitteleuropäisches
Völkersammelsurium (Kelten, Römer, Franken ...) und die
großen Herrschergeschlechter des Mittelalters (Karolinger,
Salier, Staufer, Wittelsbacher ...) haben hier ihre
Spuren hinterlassen. Der dreißigjährige Krieg wütete in der
ganzen Pfalz mit großer Wucht; nach dem Krieg war die Bevölkerung
auf ein Zehntel ausgedünnt. Einwanderer aus dem Allgäu,
aus der Schweiz und aus Tirol sowie französische Hugenotten
trugen wesentlich zum Wiederaufbau bei. Die jüngere
Geschichte ist
geprägt durch häufigen Wechsel der Besitzverhältnisse: Pfälzer
Kurfürsten, die Herzöge von Zweibrücken und die
Geistlichkeit des Hochstifts Speyer teilten die Pfalz unter
sich auf. Infolge der französischen Revolutionskriege fiel
die heutige Pfalz an Frankreich. Nach den Befreiungskriegen
kam die Pfalz zum bayrischen Königreich. Heute ist sie -
widerspruchslos - Teil des nach dem Zweiten Weltkrieg
neu gebildeten Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Die
Pfälzer waren 1832 entscheidend am Hambacher
Fest auf dem Hambacher Schloß bei
Neustadt und 1848 an der Paulskirchen-Revolution beteiligt, weswegen die Pfalz
rückblickend als ein Zentrum der
deutschen Demokratiebewegung gilt - die Zeitgenossen
allerdings waren zeitweise erheblichen Repressalien des
Obrigkeitsstaates ausgesetzt. |