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Rundwanderung 83: Über die Kropsburg auf den Hochberg

Ein stiller Gipfel über Sankt Martin

Route (12 km): Wanderparkplatz Edenkobener Straße - 1 Kropsburg - 2 Mariengrotte - 3 Dichterhain - 4 Schornsteinfelsen - 5 Hochberg-Gipfel - 6 Sankt Martiner Schutzhütte - 7 Rasthaus An den Fichten - 8 Sankt Martiner Weiher - 9 Sankt Martiner Tal - 10 Bellachini-Weiher - 11 Sankt Martin - Wanderparkplatz

Karten 1:25.000: "Oberhaardt von Neustadt a.d.W.", LVermGeo 
(ISBN 978-3-89637-402-8) oder "Edenkoben, Landau & Neustadt", 
Pietruska-Verlag (ISBN 978-3-934895-90-4)


Die Oberhaardt, das östliche Randgebirge des Pfälzerwaldes zwischen Albersweiler und Neustadt, beeindruckt immer wieder aufs Neue mit ihrer prägnanten Gipfelsilhouette. Einige Erhebungen lassen sich aus der Rheinebene heraus schnell identifizieren: der kantige Orensberg über dem Tal der Queich, der langgestreckte Blattersberg mit der Rietburg und die alles überragende Kalmit mit ihrem weithin sichtbaren Sendeturm. Etwas in ihrem Schatten steht der Hochberg, mit 635 m Höhe nach der Kalmit und den beiden am Modenbacher Tal gelegenen Gipfeln Kesselberg und Roßberg immerhin der vierthöchste Gipfel des Pfälzerwaldes.

Anders als seine bekannteren Nachbarn, die in der Gipfelzone Aussichtsfelsen, Burgen, Türme oder Hütten aufweisen, hat der Hochberg wenig Spektakuläres zu bieten. Dafür ist man hier von jeglichem Trubel verschont. Die Reize einer Hochberg-Tour liegen eher im Kleinen: der abwechslungsreichen Vegetation, dem Kontrast zwischen einer urwaldartigen Gipfelzone und einem freundlichen Talkessel beim Abstieg und dem Gefühl, etwas nicht Alltägliches zu erkunden.

Ein solch kapitaler Berg gehört, sofern es die Fitness erlaubt, von ganz unten bestiegen. Zum Beispiel von St. Martin, einem hübschen, mitunter allerdings etwas überlaufenen Winzerdorf, an dem die Totenkopfstraße ihren Anfang nimmt, die sich durch die Kalmit-Region hinüber ins Elmsteiner Tal windet.

Bei dem 400-Höhenmeter-Aufstieg wird man durch gleich vier Vegetationszonen streifen: Auf Weinreben folgt Kastanienwald, in der mittleren Höhenlage dominiert üppiger Mischwald, ganz oben gedeihen dann fast nur noch Kiefern und Zwergeichen. Orientierungsprobleme sollte es auf dieser Wanderung keine geben: Man kann sich weitgehend dem mit einem eindeutigen Logo markierten Hochberg-Rundweg anvertrauen.

Den Auftakt macht eine Weinberg-Schlenderei, die geradewegs auf den Hochberg zusteuert. Auf einem 250 m hohen Vorgipfel liegt das erste Zwischenziel, die Kropsburg, der dominante Blickfang des Tourenauftakts. Im Unterschied zu fast allen anderen Burgen des Pfälzerwaldes und der Haardt ist nur ein kleiner Teil der Anlage der Allgemeinheit zugänglich, der Hauptteil befindet sich in Privatbesitz. Immerhin: Ein gepflegtes Burgrestaurant lädt zu einem Stopp ein.

Erbaut wurde die Kropsburg in der Stauferzeit. Zeitweise hatte sie – vergleichbar dem Drachenfels bei Busenberg – den Status einer Ganerbenburg, auf der sich mehrere Besitzer die Gebäude teilten. Unter den wechselnden Eigentümern der Folgezeit ragt das Rittergeschlecht derer von Dalberg heraus.

Am Waldrand, neben zwei steinernen Denkmälern, findet man den Einstieg in den Hochberg-Rundweg. An drei Kreuzwegstationen vorbei geht es zur Mariengrotte, einer Nachbildung der Lourdesgrotte, und dann durch den Kastanienwald zum Dichterhain, wo an einem alten Sandsteinbruch die Köpfe dreier Pfälzer Heimatdichter in eine Felsplatte gemeißelt sind. Eine weite Schleife führt weiter bergauf. Markantester Punkt des Anstieges ist der kleine Schornsteinfelsen. Zeit für eine Rast! Von einer Ruhebank aus sieht man durch eine Schneise hindurch zur Rheinebene.

Kurz darauf wird ein weiterer Rastplatz passiert, dann sind es nur noch wenige Minuten bis zum weitläufigen Gipfelplateau des Hochberges. Ein 200 m langer Abstecher führt zum „Steinernen Köppl“, einer Steinpyramide, die den eigentlichen Gipfel markiert. Eine freie Rundschau hat man hier nicht, zwischen den Bäumen hindurch tut sich aber immer mal wieder ein Blick zu den Nachbargipfeln auf. Auf der Abstiegsroute liegt eine Wegspinne mit der auch als Hesselbachhütte bezeichneten Sankt Martiner Schutzhütte. Nächstes Zwischenziel ist das Rasthaus An den Fichten.

Ein Schild weist gleich darauf hin, dass man auf dem Weg dorthin in einem Auerochsengelände unterwegs ist. Tatsächlich hat man hier  auf einem Areal von 41 Hektar eine Herde von „Auerochsen“ angesiedelt (siehe rechte Spalte). Der Auerochse oder Ur bewohnte einst die heimischen Wälder, ist aber seit dem 17. Jahrhundert ausgestorben. Die hier lebenden Tiere gehen auf eine Rückzüchtung der Gebrüder Heck zurück, die als fantasiebegabte Zoodirektoren in Berlin und Wien in den Zwanziger Jahren zu einiger Berühmtheit gelangten. Bei ihrer Züchtung kam allerdings kein echter Auerochse heraus, sondern eine Wildrind-Gattung, die wegen ihrer großen Übereinstimmung mit dem Ur heute großzügig Auerochse genannt wird. Ein ausgeschilderter Weg umrundet die Weide auf  4 km Weglänge, geführte Touren in das Auerochsengebiet bietet das Tourismusbüro St. Martin an.

Das Rasthaus An den Fichten, eine Hütte des Pfälzerwald-Vereins, glänzt mit hübschen Freisitzplätzen und einer aus dem Hütten-Einerlei herausgehobenen Speisekarte, die ausnahmsweise auch an Vegetarier denkt. 

Nach der Einkehr sollte man unbedingt vom Hochberg-Rundweg abweichen und eine Runde um den unterhalb der Hütte gelegenen Sandwiesenweiher machen, der im Sprachgebrauch der Weinpfälzer meist als St. Martiner Weiher bezeichnet wird. Der künstlich angelegte See fügt sich harmonisch in den weiten Talkessel zwischen Schaf-Kopf und Hütten-Berg ein. Für naturferne Städter, die nicht wissen, wie sich Splitt, Kies oder Torf unter den Füßen anfühlen, gibt es hier einen Barfußpfad. Etwas oberhalb des Weihers verführt die Waldgaststätte Grillhütte Sankt Martin zu einer weiteren Einkehr.

Am Kropsbach entlang geht es abschließend durch das Sankt Martiner Tal zu dem gleichnamigen Winzerdorf, dem Sehnsuchtsort der Weinseligen. Nach dem lohnenden Ortsbummel noch ein kurzer Anstieg, und man kann sich am Wanderparkplatz der Schnürstiefel entledigen.


Benachbarte Wanderungen:
Pfälzer Weinsteig
Rundwanderung 52 Über die Kalmit zum Hellerhaus
Rundwanderung 72 Auerochsenweg und Felsenmeer


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Ort: St. Martin (140 m)

Parken: Wanderparkplatz Edenkobener Straße (von Edenkoben kommend kurz vor Sankt Martin in den Weinbergen)

Länge: 12 km

Anstieg: 430 Höhenmeter

Schweiß: Oh ja

Aussicht: Nett

Abgeschiedenheit: Mittel

Orientierung: Problemlos


Einkehr am Wege:
Burgschänke Kropsburg, Rasthaus an den Fichten
PWV (Öffnungszeiten), Grillhütte Sankt Martin (im Sommer täglich geöffnet ab 10 Uhr)

Gruppenführungen durch das Auerochsengelände: 
Büro für Tourismus St. Martin
(Tel. 06323/5300)


In der näheren Umgebung:
Neustadt an der Weinstraße 
(sehr schöne Innenstadt, Museen),

Deutsche Weinstraße,
Hambacher Schloss
(Maxburg),
Schloss Villa Ludwigshöhe,
Kurpfalz-Park zwischen Wachenheim und Lambrecht,
Schwimmbad Neustadt,
Rietburg,
Rietburgbahn-Sessellift bei Edenkoben

Regionale Tourist-Infos:
Neustadt an der Weinstraße
Ferienregion Edenkoben
Ferienregion Maikammer
Region Lambrecht

Tourismusgemeinden:
St. Martin
Neustadt an der Weinstraße
Edenkoben
Maikammer
Lambrecht
Elmstein


Bilder zum Vergrößern anklicken!

Sankt Martin

Sankt Martiner Weiher

Die Auerochsenweide

Oberhalb des St. Martiner Weihers lebt auf einem Areal von 41 Hektar eine Herde von über zehn Auerochsen.  

Das Gelände ist als Versuchsgebiet konzipiert, in dem sich durch den Verbiss der Auerochsen die bisherigen Kiefernwälder nach und nach zu einer halboffenen Parklandschaft mit einer hohen Artenvielfalt entwickeln sollen.

Die Ur-Rinder mit ihren weitgeschwungenen Hörnern sofort zu erblicken ist allerdings nicht selbstverständlich, da sie bei sommerlichen Temperaturen Schutz im Schatten des Waldes suchen. Geführte Touren in das Auerochsengebiet bietet das Tourismusbüro St. Martin an.

Der Auerochse oder Ur bewohnte einst die heimischen Wälder, ist aber seit dem 17. Jahrhundert ausgestorben. Die hier angesiedelten Tiere gehen auf eine Rückzüchtung der Gebrüder Heck zurück, die als fantasiebegabte Zoodirektoren in Berlin und Wien in den Zwanziger Jahren zu einiger Berühmtheit gelangten. Bei ihrer Rückzüchtung kam allerdings kein echter Auerochse heraus, sondern eine Wildrind-Gattung, die wegen ihrer großen Übereinstimmung mit dem Ur heute großzügig Auerochse genannt wird.

 
  
 

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In der Umgebung der Tour:

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