Orientierung

Narrensicher auf Premium- und Prädikatswegen,

ansonsten nicht immer einfach 

Weggabelung im zentralen PfälzerwaldAls sehr vielgestaltige Landschaft mit einer bunten Mischung von  Wanderwegen, Fußpfaden, rudimentären Wegspuren, Forststräßchen und Forstwegen bietet der Pfälzerwald prächtige Gelegenheiten zum Sich-Verlaufen. Dies besonders dann, wenn man die Hauptrouten verlässt. Die Vielzahl der Wege, die manchmal fragwürdige Markierung und Beschilderung und die teilweise große Abgeschiedenheit machen Wandertouren in der Region oft zu einem kleinen Orientierungsabenteuer (was den Genuss durchaus verdoppeln kann!).

Allerdings: Dank einer Vielzahl neu geschaffener Prädikats- und Premiumwege mit durchgängiger Wegelogo-Markierung sind hier  seit 2006 gravierende Verbesserungen erzielt worden.

Kartenstudium sollte dennoch bei größeren Wanderungen obligatorisch sein, hilft allerdings in Zweifelssituationen manchmal auch nicht weiter, da sich das Wegenetz durch Eingriff der Forstbehörden häufig ändert oder weil Wege durch Sturmschäden unpassierbar geworden sind. Ein Kompass kann - sofern man ihn zu benutzen weiß - vor allem bei schlechtem Wetter nicht schaden. Wer sich hoffnungslos verlaufen hat, alarmiert nicht per Handy die Bergwacht, sondern geht bergab - im Tal wohnen Menschen. Dort und unterwegs könnten ein wenig Sprachkenntnisse "Pfälzisch für Wanderer" nicht schaden.

Tücken der 
Markierung und Beschilderung

Noch zu Beginn des Jahrtausends hätte man mit Fug und Recht behaupten können: Die Markierungen im Pfälzerwald bieten eine große Chance für den mündigen Wanderer! Inzwischen ist die Wegmarkierung entschieden verbessert worden (siehe oben), in Teilen des Wandergebiets ist sie sogar vorbildlich.

Sollte das einmal nicht der Fall sein, gibt es im Wesentlichen  folgende Markierungsvarianten:

1. Die solle gucke wo se bleiwe. 
Fast völliger Verzicht auf Markierung eines Weges (der durchaus lohnend sein kann!. Ehrlich und kalkulierbar.

2. So e bissel Markierung kennt jo nix schade.
Lückenhafte Markierungen meist nach dem Zufallsprinzip gaukeln etwas vor, was später nicht gehalten wird. Besonders tückisch.

3. Do wo die Leit schdehebleiwe, werrn die Schilder sowieso abgeriss.  
Völliger oder weitgehender Verzicht auf Schilder und Markierungen an den entscheidenden Stellen: Wegspinnen und Abzweigungen. Das wird mehr als wettgemacht, indem man an eindeutigen Stellen kräftig mit Farbe und Schildern hantiert. Amüsant.

4. De Lui hat nix zu due? Do soll er mol de Wald markiere! 
Gut gemeinte, aber unsystematische Markierung durch Amateure. Nah- und Fernziele werden nicht deutlich, Kilometerangaben sind lückenhaft oder Fehlanzeige, Standortangaben fehlen. Spannend.

Markierungs- 
und Beschilderungs-
Systeme

A) Orientierungshilfen des Pfälzerwald-Vereins:

Der PWV ist per Gesetz hauptverantwortlich für die Markierung in der Pfalz. Die Markierungen des PWV sind immer Streckenmarkierungen und keine Rundwegmarkierung!

Schilder: Schwarz auf gelbem Grund, meist mit km-Angabe

Farbmarkierungen:

- Balken (z.B. Weiß-Blauer Balken)
- Punkte (z.B.
Roter Punkt)
- Kreuze (z.B. Grünes Kreuz)
- Besonderheit: Die mit Kreuz markierten Wege führen einer 
- über 100 Jahre alten Tradition folgend immer über
 
-Johanniskreuz, einen zentral gelegenen Weiler im Pfälzerwald.

B) Orientierungshilfen der Naturfreunde:

Der Touristenverein Die Naturfreunde ist berechtigt, die direkten Verbindungswege zwischen den Naturfreundehäusern zu markieren.

Farbmarkierung oder Schild: Grünes N auf weißem Grund

C) Wegeleitsystem der Prädikats- und Premiumwege

Die vom Deutschen Wanderinstitut oder vom Deutschen Wanderverband zertifizierten Prädikats- und Premiumwege sind immer komplett durchmarkiert.

Schilder: Immer mit Wegelogo und km-Angaben zu Nah- und Fernzielen am Weg, oft an Schilderbäumen angebracht. Gewöhnungsbedürftig ist, dass die Schilder i. d. Regel (Ausnahme: die Fernwege) Rundwege markieren; deshalb findet man oft das gleiche Ziel nach links und nach rechts weisend (und daher mit unterschiedlichen km-Angaben). Dies soll das Gehen der Rundwege sowohl im als auch gegen den Uhrzeigersinn ermöglichen.

Wegelogo: Meist an Bäumen oder eigens aufgestellten Holzpfosten angebracht (aufgemalt oder als Schildchen).

D) Neue Rundwege-Markierungen

Die früher im Pfälzerwald verbreitete Rundwege-Markierung mit Nummern wurde aufgegeben. An Ihre Stelle treten seit 2015 zunehmend neu markierte örtliche Rundwege, die den Premiumwegen ähneln, aber nicht zertifiziert sind.

Schilder und Wegelogo: Wie bei Premiumwegen.


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