Das pfälzische Geschichtsbewusstsein konzentriert sich auf zwei Plätze:
Das Hambacher Schloss bei Neustadt als Ort des demokratischen Aufbruchs von
1832 und die Burg Trifels bei Annweiler - Sitz der Staufer, Aufbewahrungsort
der Reichskleinodien, Lieblingsburg von Kaiser Barbarossa, Gefängnis
für Richard Löwenherz. Diese vollständig erhaltene Burg mit ihren
Trabanten Anebos und Münz ist unser heutiges, touristisch natürlich voll
erschlossenes Ziel. Um zumindest auf einem Teil des Weges abseits vom Rummel zu bleiben,
steigen wir zunächst auf den Hohenberg. Dieser mächtige, aus der
Rheinebene gesehen dominante Klotz an der Eingangspforte des Queichtals ist
alleine der Aussicht wegen schon ein Muss für ambitionierte Pfalzwanderer.
Einige
Meter hinter der an der Waldgrenze unterhalb des Trifels gelegenen
Feriensiedlung Waldbühl zweigt bergwärts ein Wohnsträßchen ab; hier
beginnen wir unsere Hohenberg-Besteigung. In fast gerader Linie und
moderat ansteigend führt ein breiter Weg [Blau-Weißer
Balken, bis Schutzhütte Am Zollstock] durch Wiesen und Kastanienwald
(hier verläuft auch der "Pälzer
Keschdeweg") zur Wegspinne Am Zollstock (334 m, mit
Schutzhütte), die auf einem Sattel zwischen
Hohenberg und Föhrlenberg liegt.
Der
Schlussanstieg auf den Hohenberg verläuft durchaus schweißtreibend durch
dessen Südflanke, auf einem Pfad, der zum traditionsreichen
"Armbanduhren-Weg" gehört [Schwarzer
Punkt auf Weißem Balken in
Richtung Albersweiler, bis zum Abstieg vom Gipfel]. Auf
dem Hohenberg (552 m) steht ein aus Steinblöcken pyramidenförmig
aufgeschichtetes Aussichtstürmchen.
Auf dem
Weiterweg über den Gipfelkamm nach Westen passieren wir zunächst
eine Startschneise für Gleitschirmflieger, dann eine Schutzhütte.
Höhepunkt des Hohenberg-Gipfels ist der hervorragende Aussichtspunkt Schumacherfelsen.
Über Trifels-Anebos-Münz
schauen wir weit in den Wasgau hinein, auch nach Süden und Norden ist der
Blick völlig frei. Wegen seiner exponierten Lage wurde der Fels, wie zwei
gewagte hölzerne Absprungrampen zeigen, auch zum Paragliding genutzt.
Hinunter
zur Wegspinne Am Zollstock nehmen wir die Westseite des Hohenberges;
dazu steigen wir zunächst auf einem nordwärts führenden Pfad ab,
überschreiten einen Forstweg und finden uns nach einer Links-Spitzkehre auf
einem breiteren Weg wieder. An einer auffälligen Rechtskurve nehmen wir einen
Pfad [Lokalmarkierung Nr. 15], der zügig die Wegspinne Am Zollstock
ansteuert. Die nächste
Viertelstunde verläuft auf einem weitgehend ebenen Weg westwärts Richtung
Trifels [wieder "Armbanduhren-Weg"].
Am Wanderparkplatz
Ahlmühle (360 m) an der Trifelsstraße, einem der wichtigsten Wegknoten im
Trifelsgebiet, wechseln wir auf die andere Straßenseite, um auf der Südseite
der Bergkuppe, auf dem die Burgruine Scharfenberg steht (auch Münz genannt),
die Überschreitung des Annweilerer Burgentrios Münz-Anebos-Trifels in Angriff
zu nehmen [zunächst Rot-Weißes
Logo des Pfälzer
Weinsteiges]. Der Pfad wendet sich bald scharf nach rechts. Auf dem steilen
Schlussanstieg halten wir uns dann an die Markierung des Annweiler Burgenweges
[Grünes
Logo, bis Trifels].
Die
Burgruine Scharfenberg
(488 m) wird trotz (oder wegen) der Nähe zum Trifels recht selten besucht. Als Reichsburg neben
dem Trifels im 11.
Jahrhundert erbaut, diente sie als Münzstätte und wurde dann wie so
viele Pfälzer Burgen während des Bauernkriegs 1525 zerstört. Erhalten
sind ein 20 m hoher, nicht zugänglicher Bergfried, Teile der Ringmauer
und der Burggraben.
Jetzt bleiben wir zunächst absteigend immer am Grat (ohne Markierung),
kommen so an Münzfels und Jungturm
vorbei, zwei spektakulären Kletterfelsen mit bis zu 36 Meter hohen, nach Osten
teilweise überhängenden Wandfluchten. Im Aufstieg zur Burgruine Anebos passieren wir noch den
Kiefernfels (mit exquisiter Ruhebank). Die Ruine Anebos
(481 m) wurde vermutlich bereits Ende des 13. Jahrhunderts
aufgegeben, also nur etwa ein Jahrhundert lang genutzt. Entsprechend karg die Überreste: Andeutungen der Ringmauer, eine Felskammer und einige
Balkenlöcher sind die letzten Zeugen des Rittergeschlechts derer von Anebos.
Auf
der Ostseite des spitzkegeligen Berges steigen wir dann zum Parkplatz an den Schlossäckern
im Sattel zwischen Anebos und Trifels ab, wo der ruhigere Teil der Wanderung
endet (Restaurant! Busse! Souvenirs!). Der Aufstieg zum Trifels geht noch
einmal heftig in die Waden - verlaufen kann man sich hier allerdings nicht.
Der
Trifels (494 m, eintrittspflichtig), von den Saliern errichtet und von den Staufern zur Reichsburg ausgebaut, war die Lieblingsburg des Kaisers
Barbarossa und Schatzkammer des Heiligen Römischen Reiches Deutscher
Nation. Die Reichskleinodien (Kaiserkrone, Reichskreuz und Schwert), die höchsten
Symbole des Reiches sind heute hier als Nachbildungen ausgestellt. Von der
historischen Perspektive zur der des Wanderers: Wir stehen 310 m über Annweiler auf
einem 50 Meter hohen dreifach gespaltenen Felsen (deshalb Tri-fels) und
genießen ein Panorama, das demjenigen des Hohenberges in nichts nachsteht.
Hinunter
nach Annweiler steigen wir wieder zum Parkplatz an den Scklossäckern ab.
Halblinks haltend finden wir den Abstiegspfad nach Annweiler [zunächst Rot-Weißes
Logo des Pfälzer
Weinsteiges]. Ein Forstweg wird überquert, bei der nächsten Weggabelung verlassen wir den Weinsteig und
laufen [ohne Markierung] immer rechtshaltend an der Ostflanke des Berges
hinunter. So stoßen wir bald auf den Weg, der uns noch vom Beginn der Tour in
Erinnerung ist. Noch fünfzig Meter nach links und wir haben den Ausgangspunkt
erreicht.
Variante
1:
Mit Föhrlenberg-Überschreitung (für ausdauernde Geher sehr lohnend).
Nach der
Hohenberg-Besteigung ab Schutzhütte am Zollstock südostwärts Richtung
Neukastell-Leinsweiler. An der Wegspinne Hexentanzplatz beginnt der
Aufstiegspfad zum Föhrlenberg (533 m), Abstieg auf der Westflanke
hinunter zum Wanderparkplatz Ahlmühle.
Variante
2:
Ohne Scharfenberg (Münz) und Anebos. Ab Wanderparkplatz Ahlmühle fast eben
östlich oder - schöner - westlich unter den Burgen vorbei zum Trifels.
Benachbarte
Wanderungen:
Premiumweg
Annweilerer Burgenweg (Anschluss am Parkplatz Schlossäcker)
Rundwanderung 38 Madenburg
und Slevogthof (Anschluss am Wanderparkplatz Ahlmühle)
Rundwanderung 45 Auf den königlichen Rehberg (vom Trifels
westlich unter Anebos und Münz entlang der Trifelsstraße zum
Rehberg-Parkplatz)
Rundwanderung
85 (Anschluss an der Wegspinne Am Zollstock)
Stippvisite Burg 10
Trifels
Stippvisite Burg 26
Anebos
Stippvisite Burg 30
Scharfenberg (Münz)
Stippvisite Felsen 38
Asselstein (Start eine halbe Stunde vom Wanderparkplatz Ahlmühle)
Stippvisite Turm 2
Rehbergturm (Start eine halbe Stunde vom Wanderparkplatz Ahlmühle)
Stippvisite Turm
21 Hohenbergturm
(Anschluss an der Wegspinne Am Zollstock)
©
www.wanderportal-pfalz.de
2006 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet im Oktober 2021
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Ort:
Annweiler
(175 m)
Parken:
Feriendorf
Waldbühl (von Queichhambach Richtung Annweiler, am ersten Kreisverkehr
links in den Burgenring und hoch bis fast zum Waldrand, 245 m)
Länge:
12 km
Anstieg: 580
Höhenmeter
Schweiß:
Brutal
Aussicht:
Einmalig
Abgeschiedenheit:
Gering
Orientierung:
Meist einfach
Einkehr
am Wege:
Gaststätte am Parkplatz an
den Schlossäckern,
Burgschenke auf dem Trifels
Felsbesteigungen:
Hohenberg-Fels
Burgen
am Wege:
Trifels, Anebos,
Scharfenberg (Münz)
In
der näheren Umgebung:
Freischwimmbad
Annweiler,
Wild- und Wanderpark Silz,
Deutsche Weinstraße
Schuhmuseum
Hauenstein,
Museum
unterm Trifels in Annweiler
Regionale
Tourist-Infos:
Trifelsland
Südliche Weinstraße
Ferienregion Landau-Land
Tourismusgemeinden:
Annweiler
Birkweiler
Eschbach
Leinsweiler
Albersweiler
Queichhambach
Sonstiges:
Öffnungszeiten
Trifels
Bilder
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Burgruine
Scharfenberg
Trifels
vom Hohenberg
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