So
angenehm es sein mag, sich auf Premiumwegen auf landschaftliche Höhepunkte und
durchgängige Markierungen verlassen zu können, so sehr gelüstet es den
ambitionierten Wanderer doch immer mal wieder, die ausgetretenen Pfade zu
verlassen und Neuland zu erkunden. In diesem Sinne ist diese Tour im pfälzisch-lothringischen
Grenzgebiet angelegt. Den ersten Teil des Weges im klassischen Sinne schön zu
nennen, wäre vermessen. Hier passt eher die Kategorie „spannend“, denn wir
durchstreifen Täler, die auch vielen passionierten Pfalzwanderern unbekannt
sind. Insgesamt kommen wir durch rekordverdächtige sieben Täler, sind für
ein Bad im Haspelschiedter Weiher gerüstet und können uns zweimal auf die
herzhafte elsässisch-lothringische Küche freuen.
Das
zwischen die Höhenzüge von Hilst und Schweix eingezwängte Hilster Tal bildet
den Auftakt der Tour. An der Schweixer Mühle gehen wir (aus Richtung Trulben
oder Eppenbrunn kommend links der Straße) ins Hilster Tal hinein, ein
südliches Seitental des Eppenbrunner Tals [Blau-Weißer
Balken, bis zur Grenze
an der "Oberen Höhe"]. Das dunkle, etwas unheimliche Tal bietet ein
Plätscherbächlein, einige Fischweiher, üppig wuchernden Farn und auf der
Schweixer Seite von Felspartien gekrönte steile Hänge. Etwas wüst ist dann
der Talschluss mit dem Anstieg auf die Hilster Höhe.
Dort
treffen wir auf einen Wirtschaftsweg, der als Höhenweg von Hilst zur französischen
Grenze zieht. Durch freundliche Wiesen mit Kiefern- und Birkeninseln erreichen
wir die „Obere Höhe“. Hier
knickt der Wirtschaftsweg nach rechts Richtung Schweix ab - wir
gehen allerdings geradeaus in den Wald hinein, wo es ein wenig kniffelig wird.
An
der zweiten Weggabelung (ein Holzschild zeigt hier den Weg zum Dianabild an)
verlassen wir den markierten Weg und wenden uns nach rechts. Kaum 50 Meter
weiter, am Beginn einer kleinen Lichtung, zweigt abermals nach rechts ein fast
verfallener Steig ab, der bald auf einen grasigen Forstweg trifft. So geht es
hinunter ins Schlangental. Dessen düsterer Talschluss weitet
sich bald zu einem jener Wiesentäler, deren früherer Charakter durch zunehmende
Verbuschung bedroht ist.
An
der Roppeviller Mühle, einem verlassenen Anwesen, kommen wir ins
Roppeviller Tal. Hier laufen wir einige Minuten auf dem kaum befahrenen Sträßchen
nach rechts talabwärts und biegen dann an einer Christusstatue nach links in das Spirkelbachtal
ab (in Karten meist nicht als solches ausgewiesen!).
Das Tal
weist einen völlig anderen Charakter als die bisherigen auf: sonnig-freundlich,
mit ausgedehnten Viehweiden. Weit hinten im Tal wechselt der Weg die Talseite und führt
bergan. Schöner ist es, auf der rechten Talseite zu bleiben, auf einem Grasweg
in den Wald hineinzulaufen und dann mit einer zweiten Pfadfinder-Passage
zunehmend steil zu einer abgezäunten Weide hinauf zu steigen, die rechts
umgangen wird. So treffen wir auf einer „Gruenholz“ genannten waldigen Höhe
auf einen Forstweg. Linkshaltend erreichen wir in einer Viertelstunde einen
zwischen Haspelschiedt und Roppeviller gelegenen Pass, den wir auf dem Rückweg
noch einmal kreuzen werden.
Hier
dreimal nach rechts und hinunter in das Schwarzbachtal [Gelbes
Kreuz]. Malerisch
in den Talgrund eingebettet liegt Haspelschiedt, eine typisch lothringisch-bäurische
Gemeinde, die von einer wuchtigen Kirche überragt wird. Wir gehen nicht bis
zum Ortskern, sondern wenden uns gleich im Ortsteil Neudörfel nach links und
kommen so in wenigen Minuten zum Haspelschiedter Weiher.
Der liegt am Randes des
Bitscher Truppen-Übungsgeländes und ist zu einem großen Teil von der Armee in
Beschlag genommen. Der langgestreckte Weiher ist aber doch groß genug, um auch
einer Feriensiedlung, Anglern und Badegästen Platz zu bieten. Sehr hübsch auf
dem Damm liegt ein Restaurant mit vielen Freisitzplätzen direkt am Ufer. Auf
der benachbarten Liegewiese wiest ein Schild in zackigem Ton darauf hin, dass
hier fast alles verboten ist, was Spaß macht, darunter auch das Baden. Man hält
sich daran oder auch nicht.
Wer
sich für den Weg nach Roppeviller einer sicheren Markierung anvertrauen
möchte, läuft dem Herweg wieder zum Pass zwischen Haspelschiedt und Roppeviller
hinauf [Gelbes
Kreuz, bis Roppeviller]. Ein Sträßchen führt über dem Hauerstal nach Roppeviller
hinunter. Das verschlafene, vom Durchgangsverkehr verschonte Dörfchen
ist Südwestpfälzern als Schlemmerstation bekannt.
Rechtshaltend
findet man ein Wirtshaus mit ehrlicher elsässischer Küche. Weiter auf der
Dorfstraße geht es im oberen Roppeviller Tal auf dem Helmut-Kohl-Wanderweg zunächst
auf Asphalt, dann wieder auf Sand Richtung Eppenbrunn. An der Grenze treffen
wir an einer Wegkreuzung auf den Premiumweg
Altschloßpfad [Felsen-Logo,
bis Eppenbrunner Tal] und folgen ihm linkshaltend ins wiesenreiche Martelbachtal,
das bald auf das Eppenbrunner Tal stößt. Dort nehmen wir
linbkshaltend den fast ebenen
Wanderweg „Bach ohne
Grenzen“, passieren die Trulber Mühle und gelangen so bequem zur Schweixer Mühle.
Benachbarte
Wanderungen:
Premiumweg
Altschlosspfad (Anschluss zwischen Roppeviller und Martelbachtal unweit der
Grenze)
Rundwanderung
1 Entlang der Altschlossfelsen (genauso)
©
www.wanderportal-pfalz.de
2018 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet im Oktober 2021
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Ort:
Hilst, Schweix (unterhalb der
beiden Dörfer m Tal)
Parken:
Parkplatz
an der Schweixer Mühle (am Beginn des Anstiegs nach Schweix, 50 m nach der
Abzweigung nach Hilst)
Länge:
22 km
Anstieg: 390
Höhenmeter
Schweiß:
Happig
Aussicht:
Wenig
Abgeschiedenheit:
Groß
Orientierung:
Nicht ohne
Einkehr
am Wege:
Gaststätten am Haspelschiedter Weiher und in Roppeviller
In
der näheren Umgebung:
Pirmasens
(Einkaufszentrum, Dynamikum
Science Center, Erlebnisbad Plub, Schuhmuseum,
Skulpturenpark),
Zitadelle
Bitsch,
Biosphärenhaus Fischbach,
Erzbergwerk
Nothweiler,
Westwall-Museum in Pirmasens,
Badeweiher Schöntalweiher bei Ludwigswinkel und Saarbacher Hammer bei
Fischbach,
Gebeinhaus in Schorbach bei Bitsch
Regionale
Tourist-Infos:
Südwestpfalz
Stadt
Pirmasens
Tourismusgemeinden:
Eppenbrunn
Fischbach
Ludwigswinkel
Bilder
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Blumenwiesen bei Roppeviller
Die Kirche von Haspelschiedt
Das
Diana-Bild
Das in eine senkrechte Felswand eingehauene
Dianabild geht vermutlich auf einen römischen Offizier zurück, der nach einem
außergewöhnlichen Weidmannserfolg der Jagdgöttin Diana seine Dankbarkeit
ausdrücken wollte. Es zeigt Diana mit zwei Jagdhunden, flankiert von Mars, dem
Kriegsgott und Silvanus, dem Gott des Waldes.
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