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Rundwanderung 22: 
Von Rumbach zur Wegelnburg

Hoch über dem Südpfalz-Airport

Route (12 oder 14 km): Wanderparkplatz - 1 Sauertal-Radweg - 2 Naturschutzgebiet Brauntal mit Brauntalweiher - 3 Rückkorbsfelsen - 4 Wegspinne am Schlüsselfels (Schutzhütte) - 5 Kuhnenkopf (Abstecher) - 6 Langenfelsen - 7 Wegelnburg - 8 Wegspinne Kaiser-Wilhelm-Stein (Schutzhütte) - 9 Zeppelinhalde - 10 Wanderparkplatz Beisenberg - 11 Flugplatz Söller - Wanderparkplatz

Karten 1:25.000: "Westlicher Wasgau mit Dahn", LVermGeo 
(ISBN 978-3-89637-403-5) oder "Dahner Felsenland", Pietruska-Verlag 
(ISBN 978-3-934895-95-9)


Mit großer Konsequenz haben sich die Touristiker des Dahner Felsenlandes seit 2012 daran gemacht, das häufig beklagte Überangebot an teilweise mehr schlecht als recht markierten Wanderwegen zu reduzieren und stattdessen auf Qualität zu setzen. Herausgekommen sind nach dieser Roßkur zwölf sehr empfehlenswerte Premiumwege und eine Reihe von Rundwanderwegen, die nach dem Vorbild der Premiumwege mit durchgehenden Logos markiert wurden. Einer der lohnendsten dieser Rundwege ist die Salztrippler-Tour bei Rumbach mit der 572 m hoch gelegenen Wegelnburg als historischem, landschaftlichem und topographischen Höhepunkt. Der Name des Weges erinnert an jene Rumbacher Altvorderen, deren Auftrag es war, ins benachbarte Elsass hinüber zu laufen, um Kleinhandel zu treiben und mit gefüllten Salzfässchen zurückzukehren.

Die klassischen und viel begangenen Anstiege zur Wegelnburg beginnen in Nothweiler oder Schönau. Wir dagegen starten in Rumbach und erleben so „nuffzus“ das Naturschutzgebiet Brauntal und „nunnerzus“ den wunderschön gelegenen und herrlich grotesken kleinen Flugplatz am Söller.

Vom Wanderparkplatz aus laufen wir zunächst am linken Ufer des Rumbachs an einer sympathischen Freizeitanlage vorbei Richtung Dorfmitte, überqueren die nach Fischbach führende Durchgangsstraße und finden am Gienanth-Brunnen den Einstieg in die Salztrippler-Tour [Blaues Logo, auf der gesamten Wanderung]. Die erste Viertelstunde verläuft auf dem von Bundenthal nach Fischbach führenden Sauertal-Fahrradweg. Von 1921-1930 verkehrte auf der heutigen Radweg-Trasse eine Kleinbahn, die zunächst laut Versailler Vertrag von den Franzosen wirtschaftlich und militärisch genutzt wurde, dann jedoch auch dem öffentlichen Personen- und Güterverkehr offen stand. Die  damalige Vorschrift „Blumenpflücken während der Fahrt verboten“ lässt das Tempo des Bähnchens erahnen. Dort, wo das Bähnchen damals auf einem Damm das Tal überquerte, erläutert eine Infotafel die Geschichte der Kleinbahn.

Wir bleiben im Wiesental, kommen bald zu einer Weggabelung am Waldrand und schlendern dann an einem Bächlein entlang zum stillen Brauntalweiher. Der Woog leidet in den letzten Jahren unter starken Schwankungen des Wasserstandes, im oberen Teil ist er bereits stark verlandet.

Der Salztrippler-Route wendet sich hinter dem Brauntalweiher nach links, passiert einige kapitale Douglastannen und führt dann als anregender Pfad am tief im Wald versteckten Rückkorbsfelsen vorbei zur Schutzhütte am Schlüsselfelsen auf einer Passhöhe zwischen Schwobberg und Kuhnenkopf.

Dieser der Wegelnburg vorgelagerte formschöne Kegelberg ist unser nächstes Zwischenziel. Zunächst in einem moderaten Anstieg, dann zunehmend steiler kommen wir zum Gipfelsockel. Hier zweigt die Hauptroute nach links ab, die Gipfelbesteigung ist also nicht offizieller Bestandteil der Tour. Man sollte sich jedoch den Traumpfad nicht entgehen lassen, der in fünf Minuten zum kecken Kuhnenkopf-Gipfelfelsen führt. Eine Leiter führt auf die gesicherte Aussichtsplattform (531 m), wo wir die Überreste eines Geschützstandes inspizieren und hinüber zur Wegelnburg schauen.

Wieder zurück am Hauptweg heißt es aufpassen: An der ersten Weggabelung fehlt die Markierung. Wir halten uns halblinks und wandern in einem Rechtsbogen durch die steile Ostflanke des Kuhnenkopfes. Der Forstweg wir abgelöst durch einen Pfad, der sich hart am Langenfelsen - nomen est omen - entlangzieht. Jetzt kommen wir in den belebteren Teil der Tour, denn wir nähern uns der Wegelnburg, die wir in guten zehn Minuten auf einem Bergpfad erreichen. 

Die im 12. Jahrhundert verwegen auf einem langgestreckten Felsen erbaute Burg (einige Historiker datieren den Baubeginn ins frühe 13. Jh.) ist nicht nur die höchstgelegene Burganlage der Pfalz, sondern auch die zweithöchste Erhebung des pfälzischen Wasgaus - nur der Rehberg ragt höher hinauf. An klaren Tagen reicht der Blick denn auch über die Südwestpfalz, den zentralen Pfälzerwald, den gesamten Wasgau und den Nordschwarzwald bis zum höchsten Wasgaugipfel, dem elsässischen Grand Wintersberg. Tief unten im Tal liegen der Litschhof und das Fachwerkdörfchen Nothweiler.

Ein leichter Abstieg bringt uns zur Wegspinne am Kaiser-Wilhelm-Stein an der französischen Grenze. Die Route wendet sich jetzt scharf nach links, um über die Zeppelinhalde und durch die Ostflanke des Beisenberges den nach ihm benannten Wanderparkplatz an der von Nothweiler nach Rumbach führenden Straße anzusteuern.

Hier sollte man unbedingt die Straße überqueren: Von einer Wiese aus kann man eine instruktive Aussicht ins Dahner Felsenland genießen. Dass hier in einer kurzen, aber heftigen Epoche Deutschlands einer im Braunhemd seinen Herrscherblick über den Wasgau schweifen ließ, muss unseren Augenschmaus nicht weiter stören.

Für einige hundert Meter folgen wir nun der Straße nach links und laufen dann auf einem Fahrweg zum Flugplatz am Söller (287 m). Dieses Unikum von Fluganlage liegt auf einem aussichtsreichen Plateau zwischen Rumbachtal und Wieslautertal. Hier bietet sich ein kurzer Abstecher zur Söller-Gaststätte an. Verwegene können nach der Einkehr sonntags die Gelegenheit zu einem durchaus erschwinglichen Südpfalz-Rundflug nutzen, weniger Mutige verweilen auf der Veranda der Gaststätte und belassen es bei einem Einblick in Fliegen wie zu Großvaters Zeiten.

Um die Wanderung auf dem Salztrippler-Weg abzuschließen, läuft man von der Gaststätte wieder etwas zurück und schlendert auf einem Fahrweg und dann auf einem Pfad nach Rumbach hinunter. Landschaftlich schöner ist folgende Variante: An einem Birkenpärchen vorbei nordwärts an der Start- und Landebahn entlang, mit dem blauen Logo des Rundweges „Söller-Tour“ etwas rechts bergab und dann bei erster Gelegenheit auf einem Wirtschaftsweg links und abermals links. So kommt man in einem weiten Bogen direkt zum Wanderparkplatz. Genießer setzen sich allerdings nicht gleich ins Auto, sondern lassen den Tag mit einem Spaziergang durch die Rumbacher Dorfstraße mit ihren schmucken Fachwerkhäusern und einer Wirtshaus-Besichtigung ausklingen.


Variante: 
Abstecher zur
Hohenburg und der Burgruine Löwenstein. Ab Kaiser-Wilhelm-Stein beschildert.

Benachbarte Wanderungen:
Premiumweg Deutsch-Französischer Burgenweg
(Anschluss an der Schutzhütte nach dem Brauntal)
Rundwanderung 26 Die Sieben-Burgen-Tour (Anschluss an der Wegelnburg)
Naturspaziergang 14 Naturschutzgebiet Brauntal (Anschluss im Brauntal)
Stippvisite Felsen 24 Schützenfels (Start in Ortsmitte)
Stippvisite Burg 37
Hohenburg (Anschluss an der Wegelnburg)
Stippvisite Burg 38 Wegelnburg (Anschluss an der Burg)
Stippvisite Andere Ziele 4 Besucherbergwerk Nothweiler


© www.wanderportal-pfalz.de 2005 - palzvisit Touristik-Service
Überarbeitet im Oktober 2016

Ort: Rumbach (234 m)

Parken: Wanderparkplatz am östlichen Ortsende (von Bundenthal kommend gleich links)

Länge: 12 km (mit Kuhnenkopf und Variante ca. 2 km mehr) 

Anstieg: 360 Höhenmeter

Schweiß: Happig

Aussicht: Einmalig

Abgeschiedenheit: Mittel

Orientierung: Problemlos 


Einkehr am Wege:
Gaststätte am Flugplatz Söller, Gasthaus in Rumbach

Felsbesteigungen: Eine

Burgen am Wege: Wegelnburg


In der näheren Umgebung:
Badeweiher Saarbacher Hammer bei Fischbach,  Schöntalweiher bei Ludwigswinkel, Etang de Fleckenstein bei Hirschthal und
Seehof bei Erlenbach,
Felslandbad Dahn,
Biosphärenhaus Fischbach,
Erzbergwerk Nothweiler
Burgruine Altdahn,
Burg Berwartstein,
Burgruine Fleckenstein
,
Weißenburg im Elsass (sehr romantisches Städtchen),
Deutsches Weintor

Regionale Tourist-Infos:
Dahner Felsenland
Südwestpfalz

Tourismusgemeinden:
Rumbach
Nothweiler
Bundenthal
Bruchweiler
Schönau
Fischbach

Ludwigswinkel
Niederschlettenbach
Bobenthal


Bilder zum Vergrößern anklicken!

Auf dem Weg zum Flugplatz Söller: Blick zum Jüngstberg

Der Fotobeweis: Es gibt einen Flugplatz auf dem Söller bei Bundenthal