Auch im Pfälzerwald gab es einmal Zeiten, da nicht gewandert wurde. Die Leute mussten damals so viel zu Fuß gehen, dass hobbymäßiges Wandern völlig außerhalb ihrer Vorstellungswelt lag. So auch die Schuharbeiter, die tagtäglich bei Nacht und Nebel von Erfweiler hinüber nach Hauenstein liefen, um in der dortigen Schuhindustrie ein bescheidenes Auskommen zu finden. Unsere Tour nimmt einen Teil dieses historischen Schuhmacherweges, um ins Hauensteiner Stephanstal zu kommen, wo die für die pfälzische Topographie so wichtige Queich entspringt. Wir nehmen für den Aufstieg zum Winterkirchl die linke Talseite des Glastals, die andere ist für den Rückweg vorgesehen. Am Kelterhaus des Obst- und Gartenbauvereins und unter dem Rappenfelsen vorbei gehen wir zunächst ohne Markierung talaufwärts. Am Ende der Talwiesen stoßen wir auf den beschilderten Schuhmacherweg, der in stetigem Anstieg zum Winterkirchel (365 m) hinaufführt, einer auf der Passhöhe gelegenen Wallfahrtskapelle. Der Schuhmacherweg geht direkt hinunter ins Stephanstal mit der jungen Queich. Wir allerdings gehen zuerst zum Wanderheim Dicke Eiche, um von dort aus das sehr lohnende Stephanstal ganz zu durchwandern. Deshalb wenden wir uns an der Kapelle nach rechts und nutzen ein Teilstück des Premiumweges Hauensteiner Schusterpfad [Gelbes Logo, bis Wanderheim Dicke Eiche]. Zunächst auf breitem Weg und dann auf einem Bergpfad passieren wir die Ostseite des Mittelschachen-Berges und kommen so über den Aussichtspunkt Blick ins Stephanstal zur Wegspinne Dicke Eiche. Die namensgebende mächtige Traubeneiche (ihr Umfang betrug 5 m) wurde - mit 300 Jahren sowieso schon altersschwach - 1994 von Unbekannten so angesägt, dass die wasserführenden Leitungsbahnen schwer beschädigt wurden. Rettungsversuche blieben erfolglos, 2003 war der symbolträchtige Baum abgestorben, 2010 musste er gefällt werden. Zur Erinnerung ließ man einen Teil des Stammes an der Wegspinne liegen. Am Wochenende und bei Ostwind steigt uns schon bald der Sauerkrautgeruch des nahegelegenen Wanderheims Dicke Eiche (400 m, auch Hauensteiner Hütte genannt) in die Nase. An Menschen und Gesang mangelt es hier normalerweise nicht. Außerdem - aber das ist eine andere Geschichte - kann man im Umkreis der Hütte seines Lebens nicht immer sicher sein (nachzulesen bei Rundwanderung 21). Direkt am Wanderheim führt ein Pfad [Schild „Zwicktrischeweg“] steil bergab Richtung Hauensteiner Paddelweiher. Im Talgrund zieht gleich der imposante Stephansfels mit seinen beiden Pfeilern unsere Aufmerksamkeit auf sich. Wir wandern auf der rechten Talseite [Gelb-Blauer Balken, bis kurz ninter dem Paddelweiher] an der Queichquelle (265 m) mit Kneipp-Becken vorbei durch das romantische Stephanstal zum Paddelweiher, wo ein Ausflugslokal mit vielen Sitzplätzen im Freien zur Einkehr einlädt. Anschließend nehmen wir nicht den Fahrweg, sondern den Wanderweg, der auf der rechten Talseite unter dem mächtigen Burghalder-Felsmassiv verläuft. In einem Rechtsbogen [ohne Markierung] kommen wir so ohne direkte Ortsberührung in das Tal, in dem das reizvoll gelegene Hauensteiner Freischwimmbad liegt. Durch ein Dümpfel genanntes Tal laufen wir jetzt in Richtung Wanderheim Dicke Eiche [Schilder]. Aus dem Talschluss steigen wir auf einem steilen Pfad hinauf zum Hasenteller, einem Felsen auf der Passhöhe zum Stephanstal. Ein aussichtsreicher Höhenweg führt nun am Wolfsfelsen vorbei bequem noch einmal zum Wanderheim Dicke Eiche und weiter zur Wegspinne Dicke Eiche [Schilder]. Auf einem breiten Fahrweg [Grün-Blauer Balken] geht es abschließend hinunter ins Erfweilerer Glastal mit seinen großen Kletterfelsen und an einem Wanderparkplatz vorbei zum Ausgangspunkt. Entspannungsbedürftige und Gesundheitsfreaks laufen noch ein paar Meter weiter zu einem Kneipp-Becken am Nordende des auch offiziell als besonders attraktiv zertifizierten Dörfchens Erfweiler (Preisträger bei „Unser Dorf soll schöner werden“). Variante
1: Variante
2: Benachbarte
Wanderungen: Hotel-Restaurant
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Ort: Erfweiler (215 m) Parken: Erster Wanderparkplatz am nördlichen Dorfende (Nähe Kelterhaus, von Dahn kommend auf der Dorfstraße nach links bis zu einer Gabelung an einer Kapelle) Länge: 14,5 km Anstieg: 350 Höhenmeter Schweiß: Wenig Aussicht: Nett Abgeschiedenheit: Mittel Orientierung: Meist einfach Einkehr
am Wege:
Felsbesteigungen: Keine (außer Backelstein bei Variante 2) Burgen am Wege: Keine In
der näheren Umgebung: Regionale
Tourist-Infos: Tourismusgemeinden: Sonstiges: Bilder zum Vergrößern anklicken! Vom
Wanderheim Dicke Eiche |